- Befreiungskriege: Waterloo
- Befreiungskriege: WaterlooWährend in Wien die führenden Staatsmänner der in den Befreiungskriegen siegreichen Mächte über die Neuordnung Europas berieten, kehrte Napoleon im März 1815 überraschend nach Frankreich zurück. Der Bourbonenkönig Ludwig XVIII. floh ins Ausland. Die Alliierten erneuerten sofort ihr Bündnis, erklärten Napoleon für geächtet und setzten ihre Truppen nach Frankreich in Marsch. Im Frühsommer 1815 sollte ihre unter dem britischen Feldmarschall, dem Herzog von Wellington, und dem preußischen Generalfeldmarschall Blücher nach Nordfrankreich vorrückende Nordarmee im heutigen Belgien konzentriert werden. Um dies zu verhindern, warf sich Napoleon zunächst den Preußen entgegen und schlug sie am 16. Juni bei Ligny. Während er die Preußen auf dem Rückzug vermutete, wandte er sich gegen den bei Waterloo südlich von Brüssel stehenden Wellington, mit dem er sich am 18. Juni ein erbittertes Gefecht lieferte. Nur noch mit Mühe hielten die Truppen Wellingtons dem ständigen Ansturm der Franzosen stand. »Ich wollte, es würde Nacht oder die Preußen kämen«, soll Wellington ausgerufen haben. Da eilte Blücher ihm mit seinen Truppen zu Hilfe und griff völlig unerwartet die Flanke der französischen Linien an. Napoleon wurde geschlagen, die von Blüchers Generalquartiermeister Gneisenau geleitete Verfolgung hatte die Auflösung seines Heeres zur Folge. Die Schlacht bei Waterloo, von Blücher nach einem nahe gelegenen Gehöft Belle-Alliance genannt, war bei einem Gesamtverlust von 53 000 Toten neben der Völkerschlacht bei Leipzig die entscheidendste Schlacht der Befreiungskriege.
Universal-Lexikon. 2012.